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Homepage von Claudia und Marcus

Heiraten.... ganz schön anstrengend

oder:

aus dem geheimen Tagebuch von  Paul Klee

Wonach richtet sich eigentlich der Hochzeitstermin?

Bei uns war das eigentlich ganz einfach. Im Dezember 1999 trafen wir uns mit Peter Hofacker und teilten ihm mit, dass wir gerne von ihm getraut werden wollten. Da nahm er seinen Terminkalender zur Hand und sagte, dass er im Jahre 2000 genau noch 2 Termine frei hätte, und zwar den 16. September und den darauf folgenden Samstag. Und schwupp, schon war der Termin festgelegt! Zum Glück hatten unsere lieben Familienmitglieder und Freunde fast alle an diesem Tag Zeit.

Womit beginnt man denn die Hochzeitsvorbereitungen?

Tja, ein schwieriges Feld. Wir hatten uns irgendwie noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie man solch einen Event plant. Also sind wir Anfang des Jahres nach Offenbach zu einer „Hochzeitsmesse“ gefahren. Selbst die 25.- DM Eintritt (pro Person!) konnten uns nicht davon abschrecken, die heiligen Messehallen zu betreten. Was uns drinnen erwartete, kann man gar nicht in Worte fassen. Es gab (nicht so viele) Stände, an denen alles angeboten wurde, was man angeblich zur Hochzeit braucht. Alleinunterhalter, Disco-Party-Team, Party-Service, Hochzeitsliste im Internet, Brautmoden..... Wirklich interessant war nur ein Stand, denn es gibt eine Goldschmiedewerkstatt in Offenbach, die anbietet, dass man seine Trauringe selbst machen kann. Dies konnten wir uns gut vorstellen (leider scheiterte das Projekt daran, dass wir bis September keinen einzigen gemeinsamen freien Samstag fanden). Eine Modenschau für Brautkleider und die passenden Dessous gab es selbstverständlich auch. Bei den Kleidern wussten wir anschließend wenigstens, welche Modelle wir uns auf gar keinen Fall vorstellen konnten. Die Dessous haben Marcus ganz gut gefallen, aber ich fand es stümperhaft, dass aus diesen luftigen Geräten überall die Preisschildchen herausbaumelten!

Wie findet man den passenden Ort für die Feierlichkeiten?

Na wenigstens dieser Punkt war recht schnell geklärt (und ausnahmsweise waren sich alle einig!): Wir feiern zu Hause. Ein Fest in einer Wirtschaft o.ä. konnten wir uns gar nicht vorstellen. Schnell war auch die Entscheidung gefällt, die „Götterspeise“ als Kochteam anzufragen (wir haben ganz schön gezittert, ob Marco sich nicht doch noch entscheidet, weit weg zu ziehen!).

Wo wird denn geheiratet?

Auch das war nicht so schwierig (Las Vegas schied von Vornherein aus!). Marcus Traum war schon immer, in der Kreuzkapelle zu heiraten. Die Anfrage beim Pfarrbüro in Bad Camberg ergab, dass dieser Termin noch frei ist. Die Katholiken von Camberg sind ganz schön schlau, denn sie nehmen für die Benutzung ihres Kapellchens eine saftige Gebühr, aber was soll`s?! Das wir standesamtlich in Niederselters heiraten, ergab sich von selbst. Ein Vorgespräch mit der super-netten Standesbeamtin überzeugte uns, dies in der alten Kirche von Niederselters zu tun (kostete auch extra, aber den uns angebotenen Trompeter lehnten wir dankend ab!).

Die Formalitäten?

Man glaubt gar nicht, wie viele Papiere man so zusammenbekommen muss. Für das Standesamt langt bei weitem nicht der gültige Personalausweis! Eine Abstammungsurkunde muss her. Bei mir war es ein wenig schwierig, herauszubekommen, wo mein Vater zu letzt wohnte, denn dort befindet sich auch mein Familienbuch, aber dank Internet kamen die Unterlagen pünktlich an. Marcus hatte  seine Urkunde schnell, aber auf dem Standesamt kam heraus, dass er sein Leben lang unter falschen Namen gelebt hat! Dachte er doch immer, dass er Marcus Michael heißt (so stand es sogar in seinem Ausweis geschrieben!), aber die Abstammungsurkunde beurkundete ganz klar, dass er nur Marcus heißt (also ein Heiliger weniger!). Nun ja, aber damit kann er wohl auch leben. Wir hatten uns auch schon auf einen gemeinsamen Nachnamen geeinigt.   Paul-Klee hätte ja, im Andenken an den Künstler, auch seinen Reiz gehabt, aber Doppelnamen finde ich persönlich sehr anstrengend, und Klee hat schließlich auch nur 4 Buchstaben! Trauzeugen sind bei der standesamtlichen Trauung gar nicht mehr unbedingt notwendig, aber wir wollten unsere trotzdem mitbringen.

Die Formalitäten in der Kirche sind auch groß. Zunächst bin ich ja konvertiert (dafür brauchte ich auch schon jede Menge Schriftkram). Dann mussten wir mit Peter das Ehevorbereitungsprotokoll ausfüllen. Da haben wir dann gelernt, dass es Ehehindernisse gibt und dass in bestimmten Fällen ein Trauverbot besteht. Aber bei uns ging zum Glück alles klar. Dann musste der Pfarrer von Niederselters seine Erlaubnis erteilen, dass wir außerhalb unserer zuständigen Gemeinde getraut werden dürfen. Als nächstes musste der Pfarrer von Bad Camberg seine Erlaubnis geben, dass wir in seiner Gemeinde von einem fremden Pfarrer getraut werden. Eine ganz schöne Rennerei!

Wie ist das mit den Inhalten des Gottesdienstes?

Peter hat natürlich immer spontan gute Ideen. Wir hatten uns schnell auf das Thema Exodus geeinigt. Dann wurden wir mit katholischer Literatur überhäuft, aus der wir dann die Texte ausgewählt haben. Die SängerInnen und Musiker hatten uns ihr Repertoire zugeschickt, aus dem wir die Lieder ausgewählt und noch ein paar hinzugefügt haben.

Ach übrigens, am zusammenbinden der Liederhefte waren unsere Katzen aktiv beteiligt, denn den raschelnden Bast fanden sie super-klasse!

Was wünschen wir uns?

Ein sehr sensibles Thema! Unsere liebe Verwandtschaft drängte schon frühzeitig auf eine Geschenkeliste. Das Problem war, dass wir eigentlich alles haben, was wir zum täglichen Leben benötigen, unser Haushalt ist komplett. Marcus ist schon immer der Meinung, dass er sich alles, was er gerne hätte, einfach selbst kauft. Aber man kann ja den netten Menschen um einen herum nicht einfach so vor den Kopf stoßen. Also beschlossen wir, nicht in irgendeinem Geschäft einen Geschenketisch aufstellen zu lassen, sondern ein Geschenkebuch anzulegen. Dies war der erste (und bisher einzige) Punkt, über den wir einen vorehelichen Krach hatten. Es endete damit, dass Marcus einen Smart, einen DVD-Player, einen Fernseher und einen Computer auf die Liste setzte und verkündete, dass er alle Geschenke, die nicht auf der Liste standen, auf dem Flohmarkt verkaufen würde. Das haben ihm einige Leute wirklich übel genommen!

Immerhin konnten wir uns darauf verständigen, dass wir uns Geld für die Hochzeitsreise wünschen. Das Ziel hatten wir spontan mit London angegeben. Zu dieser Zeit hatten wir eigentlich gar keinen Kopf dafür, uns nähere Gedanken über die Flitterwochen zu machen, denn Marcus stand im Diplomarbeitsstress. Alle Menschen meinten, wir sollten uns doch ein anderes Reiseziel ausdenken, aber das wollten wir zunächst nicht. Als die Prüfungen dann vorbei waren, überlegten wir in aller Ruhe und kamen zu dem Schluss, dass wir nach Hong Kong und Bali reisen wollten.

Im Nachhinein erfuhren wir, dass die lieben Verwandten und Freunde leicht frustriert waren, denn das London-Puzzle war schon ausgesägt. Tja, so ist das im Leben, wir haben uns trotzdem sehr darüber gefreut!

Und zur Hochzeit gab`s dann doch ganz viele Geschenke, die nicht auf der Liste standen, die aber trotzdem unheimlich toll waren!

Die richtige Garderobe auswählen?

Auch kein wirklich leichter Punkt. Ich hätte mir nie vorstellen können, in einem richtigen Brautkleid zu heiraten, aber Marcus hat mich davon überzeugt, dass das doch dazu gehört. Nun hatten wir schon im Vorfeld festgestellt, dass wir sehr unterschiedliche Geschmäcker bzgl. der Kleiderwahl hatten. Da ich nicht wollte, dass Marcus sich noch in der Kirche anders entscheidet, weil er mein Kleid blöd findet, sind wir gemeinsam in ein Brautmodengeschäft gefahren. Dort habe ich ca. 10 verschiedene Kleider anprobiert und wir waren uns einig, dass es nur das eine sein konnte. Gerade in so einem Laden kann man sehr viel Geld loswerden, denn die Kleinigkeiten, die man sonst so braucht (Schuhe, Haarschmuck, Corsage, ...) sind genauso teuer wie das ganze Kleid. Natürlich passt das Kleid nicht gleich so, wie es sollte (Brautkleider werden immer auf zwei Meter Länge geschneidert, abschneiden kann man ja immer noch!) und ich musste mehrmals zur Anprobe hin. Beim letzten Termin habe ich den Schock meines Lebens bekommen, denn der Laden war weg! Leere Schaufenster..... wie ich den Plakaten entnehmen konnte, war der Laden umgezogen (zum Glück nicht so weit), aber als erstes habe ich gedacht, ich bin in der „versteckten Kamera“.

Mit Marcus Anzug war das relativ einfach. Die Schuhe hatten wir schon bei besagter Hochzeitsmesse in Offenbach gekauft (ein echtes Schnäppchen!).

Sind alle Ringe rund?

Nachdem das ja nicht geklappt hatte, dass wir die Trauringe selbst schmieden, mussten wir uns nach einer Alternative umschauen. Marcus war der Meinung, dass ein Ehering golden zu sein hat, ich wollte lieber Platin, oder Weißgold. Platin schied gleich aus, nachdem wir die Preise gesehen hatten. Dann sind wir eines samstags einfach in Limburg in ein Juweliergeschäft gegangen und haben uns Ringe zeigen lassen. Die Modelle „Boris & Babs“ oder „Charles & Diana“ haben uns jetzt nicht so gut gefallen. Aber wir haben dann  den super Kompromiss gefunden: Ein Ring mit weiß-gold und gelb-gold in Schlangenlinien.

Wie sieht die richtige Dekoration aus?

Es gibt viele nette Menschen in unserem Umfeld, die sich gerade beim Thema Dekoration so richtig austoben können. So bekamen wir von Anfang an die Anweisung, uns daraus zu halten, denn wir sollten überrascht werden. Die Überraschung ist denn dann auch voll gelungen, denn es war alles ganz toll geschmückt und dekoriert.

Wer kauft denn den Brautstrauß?

Laut der sprichwörtlichen Rede ist dafür der Bräutigam zuständig. Marcus hatte Glück, denn Iris hat zwei wunderbare Brautsträuße gemacht (es waren auch gar nicht so viele Schleifen drin!):

Kommt das Brautpaar bei der Feier zum Essen und Trinken?

Ein eindeutiges NEIN! So viele Menschen wollen etwas erzählen, mitteilen, vorsingen, vorspielen..., dass wir an diesem Abend auf keinen Fall betrunken werden konnten, denn wir hatten gar keine Zeit, etwas zu uns zu nehmen.

Und wie ist das mit der Hochzeitsnacht?

Ja, das würdet Ihr wohl gerne alle wissen?! Zunächst mussten wir uns den Weg ins Schlafzimmer freiräumen, denn unsere nette Schwestern (samt Anhang) hatten im Flur ganz viele Plastikbecher, mit Wasser gefüllt, aufgestellt. Marcus hatte, in weiser Voraussicht die Tür zum Schlafzimmer abgeschlossen (und den Schlüssel heruntergeschluckt!). Auf dem Balkon stand ein Storch aus Holz (der hoffentlich unserer Fruchtbarkeit auf die Sprünge hilft!). Dann sind wir nur total müde ins Wasserbett gesunken.

The day after?

Da hatten wir wirklich großes Glück, denn unser Flieger in Richtung Hong Kong ging am Sonntag um 14 Uhr. Nochmal ein dickes Dankeschön an alle, die geholfen haben, das Chaos zu beseitigen, denn als wir 2 Wochen später in unsere Wohnung kamen, sah alles ganz ordentlich aus.

 

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