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Homepage von Claudia und Marcus

Reiseerlebnisse des Ehepaar Klee in Hong Kong

 

Sonntags machten wir uns auf den Weg zum Flughafen (zum Glück fiel der Auspuff von meinem Auto erst auf der Rückfahrt vom Flughafen ab, somit mussten sich mit diesem Problem auch andere Leute beschäftigen!). Natürlich zogen wir unsere super T-Shirts („Wedding-Tour“) an. In so einem Flieger ist man ja zunächst völlig überfordert. Die ersten beiden Stunden vergehen damit, dass ständig jemand vorbei kommt und diverse Dinge anschleppt: Erdnüsse, Kopfhörer, ein Täschchen mit Schlafhaube, Socken, Zahnbürste, etwas zu Trinken, etwas zu Essen.... Dann war endlich Ruhe und wir konnten unser Hochzeitsbuch anschauen + lesen (haben viel gelacht!). Dann flogen wir, und flogen wir und flogen wir... nach 11 Stunden kamen wir in Hong Kong an (7 Uhr morgens, Ortszeit). Schade, dass Hong Kong einen neuen Flughafen hat, der sehr weit außerhalb der Stadt liegt (früher ist man direkt zwischen den Hochhäusern gelandet). Als wir aus dem Flughafengebäude kamen, hat es uns erstmal richtig umgehauen, 30 Grad und 80 % Luftfeuchtigkeit sind schon eine kleine Umstellung. Pfadfinder, wie wir sind, haben wir gleich einen Bus gefunden, der uns in die Stadt brachte. Die erste Hürde, die zu nehmen war, war Kleingeld aufzutreiben, denn in den Bussen muss man das Geld genau abgezählt in einen Automaten werfen. Wir kamen in unserem Hotel an. an der Rezeption gratulierte man uns als erstes zu unserer Hochzeit, auch nett! Das Zimmer war noch nicht fertig, also gingen wir einen Kaffee trinken: erster Schock, denn eine Tasse kostete 10.-DM! Schnell die Klamotten im Zimmer abgeladen und los in die City. Unser Hotel war in Kowloon, das ist der Stadtteil auf dem Festland. Mit kleinen Fähren kann man nach Hong Kong-Island `rüberfahren (seit ein paar Jahren gibt es auch zwei Tunnel unter dem Hafen durch, aber die Fähren sind billiger und netter, weil man eine tolle Aussicht hat). Um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, fuhren wir als erstes, mit einer ganz alten Bahn (die von einem Drahtseil gezogen wurde), auf den Victoria Peak. Das ist ein 580 Meter hoher Hügel mitten in der Stadt. Da liegen einem die Wolkenkratzer zu Füßen. Im angeblich besten Restaurant Asiens (welches sich auf diesem Hügel befindet) haben wir uns einen Eistee geleistet (mehr gab die Urlaubskasse leider nicht her!).

 

Gegen Nachmittag wollten wir uns ein wenig im Hotel ausruhen. Da klingelte das Telefon, Marcus ging dran, aber irgendjemand meinte, er habe sich verwählt.  Kurze Zeit später klopfte es an unserer Tür, Roomservice mit einem Sektkübel, Gläsern und Obst. Marcus erklärte, dass wir nichts bestellt hätten, aber dieser nette Mensch sagte, es ginge auf Kosten des Hauses und sei für die Weddingparty. Klasse, dachten wir uns und ich fing schon `mal an, das Obst zu essen. Dann klingelte wieder das Telefon und ein Mann entschuldigte sich vielmals, aber die Sektlieferung sei nicht für uns und es käme gleich jemand, um alles wieder abzuholen. Na toll! Es klopfte, und der Roomservice entführte uns das kühle Getränk wieder. Dann klingelte wieder das Telefon, diesmal war der Service-Chef persönlich dran, entschuldigte sich auch und sagte, dass der Sekt selbstverständlich doch für uns sei und er käme gleich und würde ihn wieder bringen. So kamen wir doch zu unserem Wedding-Sekt!

 

Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt weiter. Wir probierten die U-Bahn aus. Kaum standen wir eine Minute etwas orientierungslos vor dem Fahrkartenautomaten, sprach uns eine Chinesin an und fragte, ob sie uns behilflich sein könne. Sie erzählte dann auch, dass sie schon `mal in Europa war. Überhaupt waren die Menschen in Hong Kong sehr freundlich, obwohl die Chinesen eher zurückhaltend sind, einen auch nicht so richtig anschauen können. In dieser Stadt leben zwar sehr viele Menschen, die auch ständig irgendwie in Bewegung sind, aber es herrscht trotzdem keine Hektik So erlebt man z.B. kaum, dass ein Auto auf der Straße hupt. Überhaupt gibt es nicht so viele Autos in der Stadt, überwiegend Taxis und Autos der oberen Preisklassen. Das normale Volk bewegt sich mit Bussen, der U-Bahn oder der Straßenbahn (die einzige doppelstöckige auf der ganzen Welt!) fort. Straßenbahnfahren ist klasse! Die Hong Konger haben sich da ein ganz gutes System einfallen lassen: Man steigt nur hinten in den Wagen ein, geht durch ein Drehkreuz, so kann man hinten nicht mehr aussteigen, sondern muss vorne am Fahrer vorbei, wo man das passende Kleingeld in einen Schacht wirft. Auf die Tour hat man natürlich viele Kontrolleure gespart.

 

Zurück zur Stadterkundung: Selbstverständlich waren wir auf einem Vogelmarkt, der in einem Park war. Dort gibt es ganz viele Stände (so richtig feste Buden), bei denen man jede Art von Singvögeln, Papageien und auch Wellensittiche kaufen kann ( man glaubt gar nicht, wieviele Vögel in so einen kleinen Käfig passen). Außerdem gibt es alle möglichen Assecoires, die für die Vogelhaltung notwendig sind. Die kleinen Tierchen wohnen in runden Vogelkäfigen aus Rattan, die oben immer einen Ring zum aufhängen haben. Das ist nicht nur für zu Hause praktisch, sondern auch zum Ausgehen. Es gibt nämlich Restaurants, in denen über jedem Tisch ein Haken ist, in dem der Vogelkäfig eingehängt werden kann. Die älteren Männer bringen ihre Vögel mit, damit diese zusammen singen können, während sie selbst ihren Tee trinken. Auch auf dem Vogelmarkt waren viele Männer, die ihre Lieblinge mitgebracht haben, damit die Unterhaltung mit anderen Vögeln haben.

 

Tiere gibt es so oder so ganz schön viele in Hong Kong (man hat das leichte Gefühl, dass die Chinesen alles essen!). So gibt es z.B. ganze Straßenzüge, in denen Zierfische verkauft werden, in der nächsten Straße gibt es dann Zoohandlungen, in denen mittelgroße Hunde in sehr, sehr kleinen Käfigen zu sehen sind. Eine bestimmte Sorte Krebse werden auch an jeder Ecke verkauft (die Viecher leben noch, sind aber ganz eng in Palmblätter verschnürt, so dass sie sich nicht mehr bewegen können). Auch die „Hinterlassenschaften“ der Tiere werden gegessen. So gibt es Straßen, in denen nur Schwalbennester verkauft werden (es handelt sich hierbei wirklich um die Vogelbauten und nicht um einen Decknamen für eine Süßspeise. Wie sie allerdings zubereitet werden, haben wir nicht herausbekommen!). Insgesamt ist Fisch eine Delikatesse, aber auch in Hong Kong ist das Kilo Haifischflosse sehr teuer (man kann sie aber im Ganzen sehen!). In vielen Läden werden säckeweise Gewürze und getrocknete Pilze angeboten (schade, dass man nicht so recht weiß, wofür das alles da ist).

 

Was kann man in Hong Kong essen? Diese Frage wird von uns und dem Reiseführer grundlegend unterschiedlich beantwortet (denn wir hatten nicht das nötige Kleingeld für die Marco-Polo-Tipps!). Morgens sind wir immer in eine amerikanische Sandwich-Kette gegangen. Dort konnte man günstig amerikanisches oder kontinentales Frühstück bekommen. Mittags haben wir in einer japanischen Fastfoodkette gegessen. Da gab es Mittagsmenue, das eigentlich immer aus Gemüse / einer Fleischsorte / Nudeln bestand. Dies wurde in einer überdimensionalen Müsli-Schale serviert. Die Zutaten waren ertränkt in einer gutschmeckenden Suppe. Zum Essen des Ganzen bekam man Stäbchen und eine Art Suppenkelle, wir haben uns dann schnell bei den Einheimischen abgeschaut, wie man so isst. Dies hat nicht immer geklappt, einmal kam die Bedienung zu mir und wollte mir Gabel und Löffel bringen (ich habe tapfer abgelehnt und erklärt, dass ich es gerne weiter versuchen würde).

 

Was macht man denn eigentlich abends?

Das Nachtleben haben wir ziemlich ausgespart, denn Discos o.ä. sind so oder so nicht unser Ding. Der Renner (im wahrsten Sinn des Wortes) ist, ein Pferderennen in Hong Kong zu besuchen. Die Chinesen an sich wetten für ihr Leben gerne und es ist ein tolles Erlebnis unter so vielen „Verrückten“ zu stehen. Die Rennbahn ist gigantisch, es passen ca. 20.000 Menschen hinein (nicht auf die Bahn, sondern auf die 7-stöckigen Tribünen!) und es ist mitten in der  Stadt, so dass man die ganze Skyline im Hintergrund sieht. Die Wettscheine haben wir nicht gleich kapiert, aber ein netter Wettscheinausteiler hat uns alles erklärt. Leider haben die blöden Klepper, auf die wir gesetzt haben, nicht gewonnen!

 

Pfadfinder in Hong Kong

Die gibt es natürlich auch und wie.... Die Scouts haben ein ca. 20 Stockwerke hohes Gebäude, in dem sich ein Hotel befindet. Die Eingangshalle wird beherrscht von einer riesigen Lilie, die im Marmorboden eingelassen ist... Das „Dibü“ befindet sich im 12. Stock (gleich neben dem Fitness-Center), dort ist auch eine kleine Ausstellung über die Pfadfinder-Aktivitäten und ein kleiner Shop.

 

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